Türkheimer Heimatblätter – Heft Nr. 106 ist online
Archiv der Türkheimer Heimatblätter
Bei diesem Archiv handelt es sich um eine Sammlung von Heimatblättern der Autoren
Hans Ruf, Dr. Alois Epple, Ludwig Seitz und ab April 2017 Georg Weglehner.
Herr Weglehner hat alle bestehenden Heimatblätter 2014 digitalisiert, so entstand ein Archiv, das 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr geöffnet hat.
Über 2.000 Seiten enthalten Artikel zur Ortsgeschichte über alle Jahrhunderte bis heute zu Häusern, Kirchen, Kapellen, Klöstern, Straßen, der Wertach, Krippen. Texte über berühmte und weniger berühmte Bürger, Dichter, Künstler, Geistlichkeit. Außerdem interessantes zu Brauchtum, Gewerbe, Landwirtschaft, Ereignisse, Klassenfotos.
Sehr viel Heiteres aber auch aktuelle Informationen wie das „Türkheimer Fenster“ oder Informationen zur Gemeindearbeit der letzten Jahre.
Jeder Artikel ist mit Stichwörtern und Quellenangaben versehen und über eine komfortable Suchfunktion und ein thematisch strukturiertes Inhaltsverzeichnis sehr schnell zu finden.
Besonderheit beim Suchen: Namen können in der Form vorname-nachname immer direkt recherchiert werden.
Hier gelangen Sie zum Archiv. Dort werden auch die neuen Ausgaben der Türkheimer Heimatblätter veröffentlicht.
Türkheims Geschichte im Überblick:
Frühe Besiedelung
Keltenschanze auf dem Haldenberg
Die ersten Siedler und die Kelten
In der Mittelsteinzeit durchstreifen Jäger und Sammler unser Gebiet. In der Jungsteinzeit siedeln sich hier Menschen an, die Ackerbau betreiben und Tiere halten. In der Bronzezeit findet sich auf dem Goldberg nördlich von Türkheim eine Siedlung.
Etwa 500 v. Chr. dringen die Kelten in unsere Gegend vor. Auf dem Haldenberg bauen sie eine Wallanlage, die wohl religiösen Zwecken dient („Römerschanze“).
Frühes Mittelalter
Die Alamannen
Immer kräftiger bestürmen die Germanen von Norden kommend das Römerreich, deshalb ziehen die Römer sich aus unserem Gebiet zurück. Die Alamannen, ein germanischer Stamm, rücken den abziehenden Römern von Norden her spätestens um 500 n. Chr. in das Gebiet um Türkheim nach. Die ersten alamannischen Familien siedeln sich in Ettringen und Irsingen an.
Ende des 5. Jahrhunderts gewinnen die fränkischen Merowinger eine Entscheidungsschlacht über die Alamannen, um ihre Herrschaft zu sichern, siedeln die Merowinger in Türkheim einen thüringischen Familienverband an.
Aus dem „Heim des Thüringers“ entwickelte sich in Jahrhunderten der Name Türkheim.
Die Römer
15 v. Chr. erobern die Römer unser Gebiet. Die Hauptstadt ihrer Provinz Raetien ist Augsburg. Ihre Straße von Augsburg nach Kempten führt noch heute durch Türkheim.
Im 4. Jahrhundert bauen die Römer auf dem Goldberg eine Befestigungsanlage und nennen sie Rostrum Nemaviae.
Rostrum Nemaviae
Hohes Mittelalter & Spätmittelalter
Die Herrschaft Schwabegg
Die Quellen über die mittelalterlichen Verhältnisse lassen manche Frage offen. So könnte es gewesen sein:
Die Welfen verwalteten die fränkische Provinz Schwaben. Die Herren von Schwabegg bekommen von den Welfen Höfe geliehen, unter anderem auch in Türkheim. Als die Schwabegger 1167 aussterben, fallen diese Lehen an die Welfen zurück.
Um 1179 verkauft der Welfe Welf VI. die Herrschaft Schwabegg an die Staufer. Als der kinderlose letzte König der Staufer, Konradin, 1268 in Italien hingerichtet wird, ging der Besitz der Herrschaft Schwabegg an die Wittelsbacher.
In der Folgezeit wird die Herrschaft Schwabegg ab 1340 von den Wittelsbachern immer wieder verpfändet, bis die Herrschaft im Jahre 1666 an Herzog Maximilian Philipp gegeben wird.
Herzogliche Zeiten
Herzog Maximilian Philipp
Türkheim unter Herzog Maximilian Philipp
Herzog Maximilian Philipp wählte Türkheim zu seinem Residenzort. Durch den Umbau des bereits bestehenden Schlosses wurden viele Kunsthandwerker im Ort ansässig, darunter auch der Barockmaler Johann Georg Bergmiller.
Türkheim entwickelte sich unter der Herrschaft des Herzogpaares zu einem angesehenen Ort in Mittelschwaben. Türkheim wurde durch den Herzog im Jahr 1700 das Marktrecht verliehen.
19. Jahrhundert
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts findet die napoleonische „Flurbereinigung“ statt. 1806 wird Bayern Königreich. Herrschaften und Klöster gehen in diesem Königreich im Rahmen der Säkularisation auf.
20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert ereignen sich Dinge mit enormer wirtschaftlicher Bedeutung für Türkheim.
1908 eröffnet die Staudenbahn die Strecke von Türkheim Bahnhof nach Ettringen.
1917 erwirbt Jakob Sigle eine Holzschleiferei an der Wertach und baut sie zur Salamanderfabrik aus.
Während des Zweiten Weltkrieges fallen 107 Türkheimer, 99 bleiben vermisst. In der Nähe des „Oberen Bahnhofs“ wird ein Konzentrationslager errichtet, der Krieg endet für den Ort am 27. April 1945 mit dem Einmarsch der US-Amerikaner.
Türkheim gingen in der Nachkriegszeit Behörden (Amtsgericht, Polizeistation) verloren, die beiden Türkheimer Klöster (Kapuziner und Dominikanerinnen) wurden aufgelöst. Die Staudenbahn stellte 1987 ihren Personenverkehr auf der Schiene ein.
Später siedelten sich mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe an. 1972 eröffnete ein staatliches Gymnasium.
Türkheimer Chronik
Die Türkheimer Ortsgeschichte:
- Türkheim in unserem Jahrhundert (vergriffen)
- Die Hausnamen und Häusergeschichten von Türkheim
- Türkheim in der Barockzeit
- Türkheim und Irsingen im 20. Jahrhundert
- Türkheim und Irsingen im 19. Jahrhundert
- Frühgeschichte und Mittelalter in Türkheim und Irsingen
Die Ortschroniken können im Rathaus Zimmer-Nr. 15, 1. OG, erworben werden.
KZ-Friedhof
KZ bei Türkheim wurde als Lager ‚Kaufering VI‘ im Oktober 1944 errichtet.
Die Zahl der Häftlinge betrug zwischen 1.000 und 2.500.
Aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen in dem Lager starben viele Häftlinge, vor allem nach Ausbruch einer Epidemie im Frühjahr 1945.
Die Umgekommenen wurden in Massengräbern beigesetzt.
Am. 27. April 1945 befreiten amerikanische Soldaten die Lagerhäftlinge.
Die Verstorbenen KZ-Häftlinge wurden 1946 auf den nördlich des Lagers errichteten Friedhof umgebettet.
1950 entstand das Mahnmal.
Die Staudenbahn-DVD
Ein spannendes Kapitel bayerischer Bahngeschichte
Der Dokumentarfilm geht mit den Zuschauern auf eine 65- minütige Reise vom Augsburger Bahnpark bis zur Endstation nach Türkheim. Es wurden nicht nur die historischen Bahnhöfe entlang der Strecke festgehalten, sondern auch all die landschaftlichen Schönheiten auf dem Weg von der Fuggerstadt hinaus in die Stauden und bis ins Unterallgäu eingefangen. Ergänzt und bereichert wird der Film durch zahlreiche historische Fotos aus der über 100-jährigen Geschichte der Staudenbahn. Zeitgeschichtliche Raritäten mit reichlich Patina sind darüber hinaus etwas wackelige Filmsequenzen aus den 1970er Jahren, damals noch mit der Super-8-Handkamera auf Zelluloid gebannt. Alles zusammen ergibt eine leidenschaftliche Liebeserklärung an die gute, alte Staudenbahn und ein einzigartiges Zeitdokument bayerisch-schwäbischer Verkehrs- und Eisenbahngeschichte.